Kreativität in der Grundschule – Warum sie so wichtig ist und wie wir sie fördern können

Kreativität ist eine der wichtigsten Schlüsselkompetenzen in der heutigen Zeit. Sie beschreibt die Fähigkeit, eigene Gedanken und Gefühle auszudrücken, neue Verbindungen (auch neuronal) herzustellen und originelle Lösungswege zu finden. Ein Kind ist kreativ wenn es ein Gedicht erfindet, eine ungewöhnliche Rechenstrategie ausprobiert oder sich beim Spielen eine neue Regel ausdenkt. Genau hier liegt bereits die erste Hürde bzw. Kontroverse zum curricular vorgegebenen Unterricht. In der Regel sollen Kinder lernen diese ganz bestimmte Regel, den Rechenweg bzw. diese eine Vorgehensweise lernen. Die Inhalte sowie die Struktur des (Schul-)Systems sind so angelegt, dass viele Inhalte in relativ kurzer Zeit für die Kinder vorgesehen sind. Daher bleiben für Lehrkräfte sowie für Schüler*innen wenig Raum und Zeit für Kreativität. Umso wichtiger ist es, diese so häufig wie möglich mit einzubauen. Nicht zuletzt um den ganz nätürlichen Impuls von Kindern, etwas Neues zu erschaffen und zu kreieren, zu erhalten – bzw. hier nicht entgegenzuarbeiten.

Warum ist Kreativität so wichtig?

  • Fördert die Problemlösekompetenz: Kreative Kinder können flexibler auf Herausforderungen reagieren
  • Stärkt Selbstbewusstsein: Eigene Ideen zu realisieren gibt Kindern ein Gefühl von Selbstwirksamkeit
  • Unterstützt soziale Kompetenzen: In kreativen Prozessen lernen Kinder, zuzuhören, Kompromisse zu finden und gemeinsam Neues zu entwickeln
  • Verbessert Lernmotivation: Kreatives Arbeiten macht Spaß und steigert die Freude am Lernen

Kreative Kinder trauen sich, eigene Wege zu gehen – und das brauchen sie für Schule und Leben

Wie Lehrkräfte Kreativität im Unterricht fördern können

Manchmal sind es schon kleine Veränderungen im Unterrichtsalltag, die große Wirkungen zeigt:

  • Offene Aufgaben: Statt vorgegebener Lösungen können Kinder eigene Ideen entwickeln. Beispiel: „Findet drei verschiedene Wege, wie man 36 durch 4 teilen kann“
  • Fehler als eine Chance sehen: Kreativität wächst da, wo Fehler erlaubt sind. Ein falscher“ Weg kann oft zu einer spannenden neuen Idee führen.
  • Projektarbeit: Fächerübergreifende Themen (zum Beispiel Umwelt schützen“ oder Erfindungen“) laden Kinder dazu ein, gemeinsam Neues zu entwickeln.
  • Vielfältige Materialien: Naturmaterialien, digitale Medien, Kunstmaterialien – je bunter, desto inspirierender.
  • Eigene Präsentationen: Kinder dürfen selbst entscheiden, wie sie die Ergebnisse vorstellen – ob als Plakat, Theaterstück oder kleines Video

Beispiele aus dem Schulalltag

    • Deutsch: Die Kinder schreiben ein alternatives Ende für eine bekannte Geschichte.
    • Mathematik: Statt nur Aufgaben zu lösen, erfinden die Kinder eigene Knobelaufgaben.
    • Sachunterricht: Kinder planen selbst ein kleines Experiment.
    • Kunst: Nicht Ausmalen nach Vorlage“ sondern eigene Ideen auf Papier oder mit Alltagsmaterialiengestalten.

Fazit

Kreativität in der Grundschule ist kein Extra“ sondern ein Grundbaustein für Lernen. Sie macht Kinder stark, selbstbewusst und neugierig. Wenn Lehrkräfte Räume dafür schaffen, legen sie den Grundstein für Freude am Lernen bzw. bleibt dieser Grundstein, den die Kinder in der Regel ganz natürlich haben, erhalten. So begleiten sie Kinder, die mutig in ihre Zukunft blicken.

 

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